Schulung

Die Kita-MOVE-Schulung für pädagogische Fachkräfte umfasst drei Tage und wird von zwei zertifizierten Kita-MOVE-Trainer*innen angeboten. Das Curriculum enthält 12 Bausteine à 90 Minuten – verteilt auf drei Tage – und neben den theoretischen Grundlagen vor allem praktische Übungen, die das Erlernte für die Teilnehmer*innen sofort erfahrbar machen.
Im Vordergrund stehen Fragen wie beispielsweise:
- Wie kann ich eine Mutter ansprechen, die ihr Kind immer deutlich zu spät in die Einrichtung bringt?
- Wie kann ich einen Vater ansprechen, der seinem Kind gegenüber sehr fordernd und überstreng auftritt?
- Wie vermittele ich den Eltern, dass sie ihrem Kind mit ihrem Verhalten (z. B. Rauchen in der Wohnung oder im Auto, Fixierung auf das Smartphone, Fast Food) Schaden zufügen?
- Was mache ich, wenn mir Eltern sagen, bevor ich ihnen irgendetwas über Erziehung erzählen könne, solle ich erst einmal selber Kinder bekommen?
- Wie umgehen mit Eltern, die ihrem Kind keinerlei Grenzen setzen?
- Wie motiviere ich Eltern mit Migrationshintergrund, die zu wenig für den Spracherwerb tun?
- Wie vermittele ich Eltern einen notwendigen Förderbedarf für ihr Kind?
- Wie gehe ich damit um, wenn Eltern sehr fordernd und kritisch gegenüber der Einrichtung/Institution auftreten?
- Wie kann ich Eltern an vorhandene Hilfsangebote heranführen?
- Wie kann ich Eltern für Elternnachmittage/Elterncafé/Elternkurse gewinnen?
Und das alles, ohne dass es zu Verwerfungen in der Beziehung kommt, gar zum Beziehungsabbruch, sondern vielmehr ein wertschätzender Dialog möglich wird?
Ansätze
Ansätze
Inhaltlich basiert die Fortbildung vor allem auf zwei Ansätzen:
Motivierende Gesprächsführung (MI)
Der Ansatz der "Motivierenden Gesprächsführung" (MI) nach Miller und Rollnick hat sich bei der Begleitung von Menschen mit "ungünstigem" Verhalten als besonders hilfreich und praxistauglich erwiesen. Ursprünglich entstanden, um Menschen aus riskantem Suchtmittelkonsum zu führen, wird MI mittlerweile weit über diesen Bereich hinaus eingesetzt und ist oftmals nicht die Therapie selbst, sondern hinführend im Sinne einer Lotsenfunktion.
Das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung (TTM)
Veränderungen erfolgen prozesshaft und durchlaufen verschiedene Motivationsstufen. Das Stufenmodell der Verhaltensänderung nach Prochaska u. a. beschreibt die Stadien der Verhaltensänderung mit dem jeweiligen Motivationsstand.
Das TTM bildet das "Rückgrat" der Fortbildung. Es hilft Ihnen, den Grad der Motivation einzuschätzen, das Gespräch individuell auf den Elternteil "zuzuschneiden" und stadienspezifisch zu agieren.
Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den inhaltlichen Grundlagen.